Lokale Aktionsgruppe Westerwald

Die Lokale Aktionsgruppe Westerwald setzt das LEADER-Programm auf regionaler Ebene um. Sie hat die Entwicklungsschwerpunkte und die Entwicklungsziele für das Aktionsgebiet erarbeitet und in der vorliegenden Lokalen Integrierten Ländlichen Entwicklungsstrategie (LILE) verankert. Auf Grundlage der LILE entscheidet sie darüber, welche Projekte für das Erreichen der Entwicklungsziele am besten geeignet sind und somit gefördert werden sollen.

Sie ist somit die zentrale Organisation zur Unterstützung und Steuerung regionaler Prozesse im Westerwald und

  • entscheidet über die Auswahl der Projekte,
  • initiiert und koordiniert Projekte,
  • trägt durch Wissen und Erfahrungen ihrer Mitglieder zum Aufbau eines Informationsnetzwerkes bei, das der Verwirklichung der Ziele und der Schaffung von Synergieeffekten dient,
  • unterstützt die Vorhabenträger bei ihren jeweiligen Aufgaben,
  • informiert die Öffentlichkeit über die Entscheidungen, Anliegen und Vorhaben der LAG,
  • sorgt für den Austausch von Ergebnissen und Erfahrungen im Rahmen der Netzwerke,
  • übernimmt die Abstimmung mit der Bewilligungsstelle (ADD, Trier) und berichtet ihr regelmäßig
  • überwacht und steuert somit die Umsetzung der LILE.

 

Leader Diagramm

Die LILE steht unter dem Leitbild „Chancen nutzen – Zukunft gestalten“.

Die LAG Westerwald fokussiert sich in der Förderperiode 2023 - 2029 auf folgende Handlungsfelder:

LAG Ebenen
I. Wissensaustausch und Innovation

Viele unterschiedliche Interessen des Westerwalds werden in der Lokalen Aktionsgruppe zusammengeführt und finden dort eine Plattform für einen Austausch im Sinne einer partnerschaftlichen Regionalentwicklung. Das Handeln der LAG wird noch stärker als bisher auf die Vernetzung - sowohl der Akteurinnen und Akteure als auch der Projekte - ausgerichtet. Dazu werden Plattformen und Schnittstellen geschaffen, um Partnerschaften zu initiieren und die regionale Wertschöpfung entlang von Verarbeitungs-, Vermarktungs- oder Dienstleistungsketten zu stärken.

Gebietsübergreifende und nationale Kooperationen mit den Partner-LAGen haben bereits in der Vergangenheit erfolgreiche Projekte hervorgerufen und sollen auch zukünftig einen besonderen Stellenwert einnehmen.

Der Austausch von Wissen und die Vernetzung von Akteuren innerhalb und außerhalb des Aktionsgebietes soll unter Einbeziehung aller sozialer Gruppen erfolgen. Hierdurch erhöht sich das Spektrum an gewonnenen Erkenntnissen zum Wohle aller Beteiligten.

II. Digitalisierung

Die digitale Vernetzung und Bereitstellung digitaler Angebote und Schnittstellen wird von der LAG Westerwald als wesentliches Merkmal erachtet, um neue Dienstleistungen, Angebote und Güter bereitzustellen, welche wiederrum zu einer Loslösung räumlicher Zwänge und somit zu einer gesteigerten Lebensqualität für alle sozialen Gruppen führen. Eine gut ausgebaute digitale Infrastruktur ist zudem ein ausschlaggebender Faktor bei der Standortwahl von Unternehmen als auch bei der Wahl des Wohnorts.

Die Bereitstellung neuer digitaler Schnittstellen und die Vernetzung unterschiedlicher Angebote aus Mobilität, Tourismus, Verwaltung und Wirtschaft ist daher inhärenter Bestandteil aller Überlegungen.

III. Chancengleichheit

Die Gleichstellung sowie die Integration von Menschen aller Generationen und aller Geschlechter mit unterschiedlichen Lebensentwürfen und Herkünften ist ein Grundanliegen, das sowohl in der Arbeit der LAG selbst als auch in den umzusetzenden Maßnahmen seine Berücksichtigung findet. Gleiche Chancen für alle Gesellschaftsgruppen führen zudem zu einem vermehrten Wissensaustausch, wodurch neue dynamische Entwicklungen begünstigt werden. Chancengleichheit spiegelt sich dabei nicht nur in der barrierefreien Gestaltung physischer Räume wider, sondern auch in systematischer Unterstützung für benachteiligte Gruppen sowie im Ausbau verschiedener (Weiter-)Bildungsangeboten für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen.

IV. Klima- und Umweltschutz

Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ist maßgeblicher Beweggrund allen Handels. Die attraktive und vielfältige Westerwälder Kulturlandschaft ist durch nachhaltige Nutzung entstanden und soll durch eine nachhaltige Bewirtschaftung erhalten bleiben.

Der Schutz des Klimas und die Anpassung der Kulturlandschaft an die nicht mehr aufzuhaltenden Auswirkungen des Klimawandels können nur unter ganzheitlicher Betrachtung aller Sektoren gelingen. Der Umwelt- und Klimaschutz erstreckt sich daher über alle Handlungsfelder und Maßnahmenbereiche und ist fakultative Grundlage zur Erreichung aller übergeordneten Ziele.

Erste konkrete Ansätze dazu wurden erst vor kurzem etabliert. So befinden sich derzeit ein Klimaschutzkonzept sowie ein Radverkehrskonzept für den Westerwaldkreis in Aufstellung. Das LEADER-Programm setzt dabei die praxisorientierten Rahmenbedingungen zur Umsetzung erster flankierender innovativer Maßnahmen und Projekte.

Das Handeln der LAG ist, entsprechend der oben formulierten horizontalen Querschnittsziele, stets an der Nachhaltigkeit sowohl in ökonomischer, ökologischer als auch sozialer Hinsicht auszurichten. Es sollen tragfähige und nachhaltige Konzepte und Lösungen entwickelt bzw. weitergeführt werden, die das Aktionsgebiet themen- und sektorenübergreifend betrachten.

Das Aktionsgebiet der Lokalen Aktionsgruppe Westerwald

Das Aktionsgebiet der LAG Westerwald befindet sich im Zentrum des geographischen Westerwaldes. Es besteht aus sieben von zehn Verbandsgemeinden des gleichnamigen Landkreises sowie einer VG des Landkreises Altenkirchen.

Das Aktionsgebiet umfasst die 162 Ortsgemeinden der acht Verbandsgemeinden Bad Marienberg, Hachenburg, Ransbach-Baumbach, Rennerod, Selters, Wallmerod, Westerburg und Wirges. Insgesamt leben hier 151.173 Einwohnerinnen und Einwohner (Stand 31.12.2022) auf einer Fläche von 801,77 km².

Dies entspricht einer durchschnittlichen Einwohnerdichte von 188,5 Einwohnern pro km². Das von der LAG umschlossene Gebiet stellt eine zusammenhängende und kohärente Region dar: Neben der geographischen Lage im Herzen des Westerwaldes und der naturräumlichen Ausstattung ist es vor allem die hier lebende Bevölkerung, die diese Kohärenz prägt.

Der geographische Westerwald ist jedoch erheblich größer als der Aktionsraum, wodurch enge Verflechtungen und große, auch naturräumliche Übereinstimmungen zu den Teilen des Westerwaldes außerhalb des LAG-Gebiets bestehen.

Verbandsgemeinde Einwohner Flächengröße (km²) Einwohner pro km²
Bad Marienberg 19.533 83,15 234,9
Hachenburg 24.549 173,86 141,2
Ransbach-Baumbach 15.494 49,64 312,1
Rennerod 17.087 133,06 128,4
Selters 16.625 111,2 149,5
Wallmerod 14.821 82,9 178,8
Westerburg 23.081 111,51 207
Wirges 19.983 56,45 354
Aktionsgebiet 151.173 801,77 188,5
RLP     179,6